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Wässrige oder ölhaltige Tropfen, Gele, Salben und Sprays helfen gegen trockene Augen. Aber was eignet sich für wen?
Tropfen Sie schon oder reiben Sie noch? Jeder Zehnte in Deutschland leidet unter trockenen Augen. Die Beschwerden sind vielfältig: Die Augen fühlen sich erschöpft und schwer an, bei anderen sind sie gerötet, brennen und jucken. Viele haben das Gefühl, ein Sandkorn reibe auf der Oberfläche. „Paradoxerweise tränen die Augen zu Beginn der Erkrankung oft. Der Körper versucht so, den chronischen Reiz zu kompensieren“, erläutert Katja Neuerer, Apothekerin in Miltenberg.
Bei trockenen Augen ist eine gezielte Behandlung wichtig, zum Beispiel mit passenden Augentropfen
Tränenersatzmittel beheben nicht die Ursache. Doch sie lindern die Symptome. Sie stabilisieren den Tränenfilm, befeuchten die Augen und halten die Oberfläche geschmeidig. „Künstliche Tränen enthalten keine Arzneistoffe. Sie wirken nur so lange, wie sie auf der Augenoberfläche haften“, sagt Neuerer. Wie echte Tränen verdunstet die Flüssigkeit oder wird in die Nase abgeleitet. Deshalb müssen Tränenersatzmittel je nach Beschwerden und Produkt alle zwei Stunden bis stündlich angewendet werden.
Die Apothekerin unterscheidet wässrige Tropfen, Gele und Salben von ölhaltigen Tropfen und Sprays. Ob Wasser oder Öl zum Einsatz kommt, hängt von der Ursache des Problems ab. Trockene Augen entstehen, weil der Tränenfilm geschädigt ist: eine Schicht aus Schleim, Wasser und Öl, die schützend die Augenoberfläche überzieht und mit jedem Lidschlag erneuert wird. Reißt der Film auf, verdunstet die Tränenflüssigkeit zu schnell. Bei 80 Prozent der Betroffenen ist der Grund dafür ein Ölmangel, verursacht durch verstopfte Meibom-Öldrüsen am Lidrand.
In anderen Fällen produziert die Tränendrüse, oft altersbedingt, zu wenig Flüssigkeit. Ob ein Öl- oder ein Tränenmangel das Jucken und Brennen verursacht, klärt ein Besuch bei einer Augenärztin oder einem Augenarzt. „Trockene Augen sollten behandelt werden, sonst droht langfristig eine chronische Hornhaut- oder Bindehautentzündung“, empfiehlt Apothekerin Neuerer.
Je stärker die Beschwerden, desto dickflüssiger sollte das Tränenersatzmittel sein. Dünnflüssige Tropfen auf Wasserbasis kommen bei leichten Beschwerden wie müden und schweren Augen zum Einsatz. Sie enthalten wie echte Tränen geringe Mengen wasserbindender Hyaluronsäure, halten aber nur kurz auf dem Auge. Ist das Auge deutlich gereizt und der Tagesablauf beeinträchtigt, rät Neuerer zu dickflüssigeren Gels oder Salben, die länger auf dem Auge haften. Da sie vorübergehend den Blick verschwimmen lassen, eignen sie sich vor allem für die Nacht.
Lautet die Diagnose Ölmangel, vervollständigen wässrige Tropfen mit Ölzusatz oder ölhaltige Augensprays den Tränenfilm. Letztere werden einfach auf das geschlossene Auge gesprüht, das Öl gelangt über die Lidkante ins Auge. Neuere Präparate enthalten alle drei Komponenten des Tränenfilms, punkten mit entzündungshemmenden und die Heilung fordernden Zusatzstoffen und verzichten auf Konservierungsstoffe. Fast alle eignen sich auch für die Träger von Kontaktlinsen.
Wer trockene Augen verhindern will, sollte vor allem trockene Raumluft, Zug und lange Bildschirmzeiten meiden. Ebenfalls wichtig, so Neuerer: „Regelmäßige Lidrandpflege, damit die Drüsen funktionstüchtig bleiben: Dazu mit warmen Augen-Kompressen die Sekrete in den Meibom-Drüsen verflüssigen, die Haut am Wimpernansatz der Lider massieren und Sekret mit feuchtem Wattestäbchen ausstreichen.“
Treten zusätzliche Beschwerden auf, sollte man sich damit möglichst bald an eine Augenärztin oder einen Augenarzt wenden. Etwa wenn ein Auge schmerzt, rot wird oder an Sehschärfe verliert. Einige Krankheiten verursachen unter anderem trockene Augen.
Dazu zählen die Gesichtsrötung (Rosazea), Diabetes und das Sjögren-Syndrom. Bei Letzterem handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung, die die Tränen- und Speicheldrüsen angreift. Sie macht also auch den Mund trocken. Einige Medikamente machen die Augen trocken. Dazu zählen Betablocker, manche Antidepressiva und Allergiemittel. Apotheken informieren über diese möglichen Nebenwirkungen. Ist der Wechsel auf ein anderes Präparat nicht möglich, benötigen die Betroffenen begleitend Tränenersatzmittel.
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